Was haben die Krallen mit dem Bewegungsapparat unserer Hunde zu tun?
Ganz einfach: zu lange Krallen wirken sich ungünstig auf den Stand und die Bewegung der Hunde aus. Die Zehen krümmen sich und der Hund verlagert sein Gewicht auf den hinteren Ballen, statt gleichmäßig auf Zehen und alle Ballen des Fußes.
Somit kommt es auch zu einer Einschränkung der Propriozeption, sprich, Körperlage und -bewegung im Raum wahrzunehmen.
Der Hund versucht sich also irgendwie fortzubewegen, ohne dass jeder Schritt unangenehm ist, bzw. Schmerzen verursacht.
Langfristig führt diese Art der Bewegung aber zu Schon- und Fehlhaltungen. Folglich können Gelenksblockaden, bis hin zur Arthrose entstehen.
Woran sind zu lange Krallen zu erkennen?
beim stehenden Hund berühren die Krallen den Boden
bei jedem Schritt ist das Klackern der Krallen auf dem Untergrund zu hören
Und nun zur Technik des Krallenschneidens:
Bei hellen Krallen ist das Innenleben, also das versorgende Blutgefäß mitsamt des Nervs, deutlich rosa schimmernd zu sehen. Bis kurz vor dem Innenleben, kann also bedenkenlos gekürzt werden.
Bei dunklen Krallen ist das Innenleben von außen nicht sichtbar. Hier besteht die Möglichkeit, die Kralle scheibchenweise zu kürzen, bis sich das Hornmaterial in der Mitte der Kralle, farblich ändert.
Gekürzt wird die Kralle mit einer scharfen Krallenschere, durch einen senkrechten Schnitt. Die Seiten können leicht abgerundet werden, entweder durch eine Feile oder ein Krallenschleifgerät.
Vorsicht ist allerdings bei langhaarigen Hunden bei der Verwendung eines Krallenschleifgerät geboten, damit sich die Haare des Hundes nicht im Gerät verfangen.
Falls doch einmal das Innenleben der Kralle verletzt wird, verursacht das einen kurzen Schmerz und eine mehr oder weniger ausgeprägte Blutung beim Hund. Der Hund wird sich künftig die Krallen jedoch nur noch sehr ungern kürzen lassen. Alaun, als Stift oder Pulver im Handel erhältlich, hilft, die Blutung schnell zu stoppen.
Und wer sich trotz alledem unsicher beim Krallenschneiden ist, sollte das Kürzen einem Fachmann überlassen.
© Nicole Glanz, Hundetherapeutin für Osteopathie und Physiotherapie
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